Brennholz lagern: Die wichtigsten Tipps und Tricks

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Du hast bereits einen Kaminofen oder eine Kaminanlage oder überlegst dir, deinen Traum zu erfüllen und möchtest gerne eine Jahresmenge Holz lagern?

Aber wie viel Platz braucht man dafür überhaupt? Gibt es zum Brennholz lagern Vorschriften? Worauf muss ich achten? Genau dazu wollen wir dich in diesem Beitrag an die Hand nehmen. Die richtige Holzlagerung ist essenziell, um das volle Potenzial deines Kamins auszuschöpfen. 

Gut gelagertes Holz gewährleistet eine effiziente Verbrennung und schützt sowohl deine Gesundheit als auch deinen Kamin vor Schäden. In diesem Beitrag erfährst du alles Wichtige über die richtige Holzlagerung – von den Grundlagen bis hin zu praktischen Tipps für die Lagerung im Freien und in Innenräumen.  

Lass uns also gleich loslegen!

Warum ist die richtige Holzlagerung wichtig? 

Damit Kaminholz optimal brennt, sollte es trocken sein. Die ideale Restfeuchte bei der Verbrennung sollte unter 20 Prozent liegen. Diese Restfeuchte ist außerdem im Bundesimmissionsschutzgesetz vorgeschrieben. Zum Vergleich: Ein frisch gefällter Baum hat einen durchschnittlichen Wassergehalt von 50 %.  

Um die 20 % zu erreichen, muss das Holz gut belüftet und trocken gelagert werden. Die Trocknungszeit beträgt je nach Holzart und Lagerbedingungen zwischen einem halben und zwei Jahren. Härteres Holz wie Buche oder Eiche müssen länger gelagert werden als Nadelholz, eignen sich aber dafür auch besser als Brennholz, da sie langsamer verbrennen. 

Die richtige Lagerung von Kaminholz hat einen direkten Einfluss auf die Qualität der Verbrennung in deinem Kamin. Schlecht gelagertes Holz erhöht die Emissionen, hat einen geringeren Heizwert und birgt gesundheitliche Risiken durch Schimmel oder Schädlinge. Untersuche also dein Holzlager regelmäßig und entferne befallenes oder faules Holz sofort.  

Feuchtes Holz birgt aber nicht nur für die Umwelt und deine Gesundheit Risiken, sondern auch für deinen Kamin. Sowohl der Brennraum als auch das Abgasrohr und Schornstein können durch die Verbrennung von zu feuchtem Holz Schaden nehmen. Es kann z.B. zu Versottungen kommen.

Ein Holzlager.

Dein Brennholzlager im Freien: Was gibt es zu beachten?

Eine der gängigsten Methoden der Lagerung ist die Lufttrocknung im Freien. Hier kann das Holz gut durchlüftet langsam durchtrocknen. Es gibt allerdings ein paar Dinge, die du unbedingt beachten solltest.

Wie findest du den perfekten Platz, um dein Kaminholz zu lagern? 

Zunächst solltest du einen geeigneten Platz für dein Holzlager auswählen. Dabei gilt es bei größeren Lagern, die Abstände zu Ihren Nachbargrundstücken einzuhalten. Dies betragen meist 3 m – bestenfalls informierst du dich hierzu aber nochmal genauer bei deiner Stadtverwaltung, bevor du etwas baust. Achte außerdem darauf, dass das Holz an diesem Platz auch genügend durchlüftet werden kann.  

Von Wänden eingeschlossene Bereiche eignen sich beispielsweise nicht sonderlich gut. Besser ist es, wenn du das Lager nur an einer Wand ausrichtest, damit die Luft gut durch den Stapel zirkulieren kann. Achte dabei darauf, auch zu dieser Wand einige Zentimeter Abstand einzuhalten.   

Perfekt ist ein Platz, den die Sonne den Großteil des Tages erreicht und der auch von leichtem Wind berührt wird.

Wie viel Holz darf ich lagern?   

Es gibt je nach den regionalen Vorschriften verschiedene Restriktionen, wie viel Holz du auf deinem Grundstück lagern darfst. In den meisten Regionen darfst du bis zu 40 Kubikmeter mit einer speziellen Genehmigung auf deinem Grundstück lagern. Erfrage dies jedoch sicherheitshalber noch bei deiner örtlichen Stadtverwaltung.  

Versuche am besten anhand der kW-Zahl und deines Wärmebedarfs ungefähr zu errechnen, wie viel Holz du brauchst. Im Zweifelsfall kann dir dein Fachhändler vor Ort mit seiner Erfahrung sicherlich weiterhelfen.

Was es beim Lager zu beachten gibt 

Da das Holz an diesem Standort trocknen soll ist außerdem die richtige Aufschichtung und Lagerung besonders wichtig. Wenn du also einen geeigneten Standort gefunden hast, solltest du das Holz auf die gleiche Länge schneiden, so dass alle Scheite ungefährt gleich groß sind, um die Schichtung zu vereinfachen. 

Um das Holz vor weiterer Nässe zu schützen, sollte es weder mit dem Erdboden noch mit Regen in Kontakt kommen. Viele Kaminbesitzer setzen hierfür auf Holzunterstände oder Schuppen. Diese können im Baumarkt erworben werden oder aber auch selbst gebaut werden, wenn du das nötige Geschick dafür hast. Im Internet gibt es zahlreiche Anleitungen, wie man ein solches Brennholzlager selber bauen kann. Wichtig dabei ist nur, dass das Holz durch eine Konstruktion immer oberhalb des Erdbodens liegt und von oben vor Regen geschützt ist.  

Wenn du dein Holzlager selber bauen möchtest, kannst du deinen Ideen freien Lauf lassen. Es gibt viele kreative Möglichkeiten, wie du dein Holz lagern kannst, um es sowohl funktional als auch ästhetisch ansprechend zu gestalten. Outdoor-Regale sind eine hervorragende Option, um dein Holz ordentlich und gut belüftet zu stapeln.



Eine weitere Idee ist, das Holzlager als Sichtschutz zu nutzen – so kannst du zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: praktischer Stauraum und mehr Privatsphäre im Garten. Auch dekorative Holzunterstände oder moderne Holzstapel in geometrischen Formen können deinen Außenbereich optisch aufwerten. Lass dich doch im Internet zunächst von den zahlreichen Möglichkeiten inspirieren.


Was du unbedingt beachten solltest:  

Schließe niemals das Holz komplett mit einer Plane oder ähnlichem ein. So würde sich die Feuchtigkeit nur stauen und du provozierst Schimmelbildung! Achte darauf, dass immer eine Luftzirkulation möglich ist, um der Feuchtigkeit die Möglichkeit zu geben, aus dem Holz zu ziehen.  

Als Unterlage können neben einer aufwändigen Konstruktion auch Europlatten oder aneinandergereihte Latten verwendet werden. Aber auch hierbei sollten zwischen den Latten immer Abstände eingehalten werden, um der Luftzirkulation Raum zu geben.

Tipps zum richtigen Stapeln:

Staple das Holz locker und lasse immer etwas Luft dazwischen. Unterteilungen mit Brettern vereinfachen das Stapeln und das Entnehmen, um nicht den gesamten Stapel zum Einsturz zu bringen. Es kann helfen, die untersten Scheite querzulegen, um die Stabilität zu erhöhen. Danach können die weiteren längs darauf gestapelt werden.  

Wenn du noch nicht so geübt im Stapeln bist, kann dir eine Stapelhilfe Unterstützung bieten. Diese verhindert, dass das Holz seitlich wegrutscht.  

Unförmige Hölzer, die die Stabilität des Stapels gefährden, können auch in Gitterboxen getrocknet werden.


Nützliches Zubehör für die Holzlagerung im Freien:

  • Feuchtigkeitsmessgerät zur Kontrolle der Restfeuchte

  • Abdeckplanen und Schutzhüllen

  • Werkzeuge zum Spalten und Stapeln von Holz


Was du sonst noch beachten solltest:  

  • Im Herbst und Winter wird das Holz automatisch wieder feuchter. Eine geeignete Abdeckung hilft, die Feuchtigkeit trotzdem auf dem vorher bereits erreichten Niveau zu halten. 
  • Kontrolliere das Holz regelmäßig auf Schädlinge oder Schimmel und schichte es im Zweifelsfall um. 
  • Lagere das Holz nicht länger als vier bis fünf Jahre, um Holzwürmer zu vermeiden. 
  • Miss vor dem Verbrennen die Holzfeuchte, um sicherzugehen, dass du die 20 % Restfeuchte nicht überschreitest. Das kannst du auch während der Trocknung regelmäßig tun, um den Fortschritt zu verfolgen.


Und wann sollte man das Holz am besten einlagern? 

Der beste Zeitpunkt, um Holz zu schlagen oder einzulagern, ist in den Wintermonaten, da die Bäume in dieser Zeit am wenigsten Wasser speichern.


Tipps zur Holzlagerung in Innenräumen  

Natürlich kann dein Kaminholz auch in Innenräumen gelagert werden. Wir empfehlen hier immer nur ein paar Scheite zu lagern. Am besten eignen sich hierfür dekorative Holzregale oder Körbe in der Nähe des Kamins. So kannst du immer einen Vorrat an Holz im Haus lagern und musst zum Nachlegen nicht jedes Mal den Weg nach draußen zu deinem Lager machen. Das ist vor allem im Winter eine angenehme Erleichterung. 

Wichtig ist, dass das Holz ausreichend Abstand zu brennbaren Materialien hat, um Sicherheitsrisiken zu vermeiden. Die Lagerung sollte auch in Innenräumen gut belüftet sein, um Schimmelbildung zu verhindern.  

Moderne Kaminöfen harmonieren besonders gut mit Metall-Holzregalen. Es gibt sogar Modelle, die direkt eine Holzlagerung mit vorsehen.  

Bei der Planung deines Kamineinsatzes könntest du direkt ein Holzregal mit in die Wand integrieren lassen. So wird das Holz im Innenbereich nicht nur eine Erleichterung, sondern ein einzigartiges Designhighlight. 

Ein Kaminofen mit einem Gestell aus drei Beinen in einem Wohnzimmer vor einer blauen Wand.Ein Kamineinsatz mit einer L-förmigen Scheibe in einem Wohnzimmer.
Ein Kamineinsatz mit einem Holzlager in einem Wohnzimmer.Ein Kaminofen mit einem Holzregal in einem Esszimmer.


Aber: Lagere dein Holz niemals im Keller oder in der Garage, da dies durch gestaute Feuchtigkeit zur Schimmelbildung führt und das Holz schlecht abtrocknen lässt.

Die technische Trocknung: eine Möglichkeit für gewerbliche Holztrocknung 

Der Vollständigkeit halber wollen wir dir auch einmal die technische Trocknung erklären. Während die Lufttrocknung die gängigste Methode für Privatpersonen ist, gibt es noch die technische Trocknung, die vor allem in industriellen Anwendungen genutzt wird. Bei der technischen Trocknung wird das Holz in speziellen Trockenkammern durch den Einsatz von warmer Luft, Über-/ Unterdruck und kontrollierter Belüftung in kurzer Zeit auf die gewünschte Restfeuchte gebracht. Dieser Prozess ist effizient und schnell, jedoch auch kostenintensiv und erfordert spezielle Ausrüstung. Für die private Holzlagerung ist diese Methode in der Regel nicht praktikabel, bietet aber eine interessante Alternative für industrielle Anwendungen und größere Holzverarbeiter. 


Neugierig geworden? Dann finde noch heute deinen Traum-Kamin! 

 

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