Vorsicht, heiß! Darf ich einen Kamin in Mietwohnungen einbauen?

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Träumst du auch von der gemütlichen Atmosphäre eines eigenen Kamins in deiner Mietwohnung, bist dir aber nicht sicher, ob das überhaupt möglich ist? Die kurze Antwort lautet: „Jein“. Doch die gute Nachricht ist: Per se ausgeschlossen und unüblich ist es nicht! In diesem Beitrag haben wir alles Wichtige für dich zusammengefasst, was du über das Mietrecht zu einem Kaminofen in deiner Mietwohnung wissen musst.

Wir führen dich Schritt für Schritt durch den Prozess, klären über rechtliche Rahmenbedingungen auf und zeigen dir geeignete Kaminmodelle. Lass uns also direkt loslegen, um deinem Traum vom Kamin einen Schritt näherzukommen.

Zunächst die Grundlagen: Lässt sich ein Kamin in jeder Mietwohnung einbauen?

Leider nein. Nicht jede Wohnung eignet sich für den Einbau eines klassischen Kamins. Die wichtigste Grundvoraussetzung ist der Zugang zu einem Schornstein. Ist kein innenliegender Schornstein vorhanden, kommt eventuell ein Außenschornstein infrage, der an der Außenwand des Hauses installiert wird. Doch auch dieser muss fachgerecht und sicher geplant werden. Konsultiere hierzu am besten einen Fachmann. Falls ein Schornstein vorhanden ist, sollte dieser auf jeden Fall von einem Schornsteinfeger überprüft werden, um sicherzugehen, dass der Betrieb eines Kamins möglich ist.

Übrigens: Nicht zu vernachlässigen ist auch, dass du ausreichend Platz für die Lagerung deines Brennholzes benötigst.

Genehmigung einholen: Überzeugungsarbeit beim Vermieter

Bevor du in deinem Wohnzimmer das Feuer knistern lassen kannst, benötigst du zwingend die Genehmigung deines Vermieters. Dies gilt vor allem, wenn mit dem Einbau deines Kamins Eingriffe in die Bausubstanz verbunden sind, wie z. B. durch einen neuen Zugang zu einem bestehenden Schornstein. Wenn du diese baulichen Veränderungen ohne Zustimmung vornimmst, kann dir dein Vermieter eine Abmahnung erteilen. Außerdem ist die Mitbenutzung eines bestehenden Schornsteins meist nicht konkret geregelt. Auch dies bedarf einer eindeutigen Klärung.  

Es ist entscheidend, dass du das Gespräch mit deinem Vermieter gut vorbereitest. Informiere dich vorab gründlich über die gesetzlichen Anforderungen und Sicherheitsbestimmungen.

Hier sind einige Vorteile, die du in deinem Gespräch mit dem Vermieter hervorheben kannst:

  • Wertsteigerung der Immobilie: Ein moderner Kamin kann den Wert der Immobilie steigern und stellt für den Vermieter eine langfristige Investition dar.
  • Ästhetische Aufwertung: Kamine dienen als ansprechendes Element der Innenarchitektur und erhöhen die Attraktivität der Wohnung für zukünftige Mieter.
  • Nachhaltigkeit: Ein Kamin, insbesondere wenn er mit nachwachsenden Brennstoffen wie Holz betrieben wird, ist eine umweltfreundliche Heizalternative.
  • Unabhängigkeit von Gas und Strom: Ein Kamin verspricht eine zusätzliche Unabhängigkeit von herkömmlichen Energiequellen.

Tipps für das Gespräch mit dem Vermieter:

  • Professionelles Auftreten: Tritt sicher auf und präsentiere gut durchdachte Argumente sowie detaillierte Pläne deines Vorhabens.
  • Dokumentation: Bring Pläne oder Bilder von ähnlichen Installationen mit, um zu demonstrieren, wie der Kamin in der Mietwohnung aussehen könnte.
  • Sicherheitsnachweise: Betone, dass alle Sicherheitsstandards eingehalten und durch zertifizierte Fachbetriebe umgesetzt werden.
  • Flexibilität: Zeige dich offen für Anpassungen an die Vorstellungen des Vermieters oder biete an, den Kamin bei Auszug wieder zu entfernen, falls gewünscht.
  • Lagermöglichkeiten: Am besten besprichst du bei der Absprache auch direkt die Lagerung des Brennholzes. Versuche hier eine möglichst harmonische Idee vorzuschlagen, die den Vermieter nicht einschränkt.

Rechtliche Rahmenbedingungen und Sicherheitsbestimmungen

Bevor du das Gespräch mit deinem Vermieter beginnst, ist es wichtig, dass du dich gründlich über die rechtlichen Rahmenbedingungen informierst, die beim Einbau eines Kamins in eine Mietwohnung zu beachten sind. Hier sind einige wesentliche Aspekte:  

  • Brandschutzbestimmungen: Informiere dich über die spezifischen Brandschutzvorschriften in deinem Wohnort.
  • Abstandsvorschriften: Es gibt genaue Vorgaben, wie weit ein Kamin von brennbaren Materialien entfernt sein muss. Die Abstände findest du meist in den technischen Daten des jeweiligen Modells.
  • Abnahme durch den Schornsteinfeger: Bevor ein Kamin installiert werden kann, muss in der Regel eine Inspektion durch den Schornsteinfeger erfolgen; spätestens muss aber der installierte Kamin vor Inbetriebnahme vom Schornsteinfeger abgenommen werden. Dabei wird geprüft, ob der vorhandene Schornstein für den Betrieb eines Kamins geeignet ist oder ob Anpassungen notwendig sind.
  • Baugenehmigung: In einigen Fällen könnte eine Genehmigung erforderlich sein, insbesondere wenn größere Umbaumaßnahmen geplant sind. Dies hängt von den örtlichen Bauvorschriften ab.
  • Wartungsanforderungen: Regelmäßige Wartung und Inspektion deines Kamins sind nicht nur aus Sicherheitsgründen wichtig, sondern oft auch gesetzlich vorgeschrieben. Informiere dich, welche Pflichten auf dich zukommen.
  • Bundesimmissionsschutzgesetz: Der Kaminofen muss den Richtlinien des Bundesimmissionsschutzgesetzes entsprechen und darf einen bestimmten Feinstaubausstoß nicht überschreiten. Achte beim Kauf darauf, dass der Hersteller alle notwendigen DIN- und EN-Normen einhält.

Der richtige Kaminofen für deine Mietwohnung

Wenn der Vermieter und der Schornsteinfeger den Einbau eines Holzofens genehmigt haben, steht dir die große Welt der Kamine offen. Doch was eignet sich am besten für die Wohnung?

Das Erste, woran man bei einem Kamin denkt, ist wahrscheinlich der Kamineinsatz, der sich harmonisch in die Wohnung einfügt. Diese sind jedoch für Wohnungen nur bedingt geeignet. Vor allem, wenn du in einer Mietwohnung lebst, ist es weniger wahrscheinlich, dass du die Erlaubnis deines Vermieters für einen so großen Eingriff bekommst. Außerdem ist es bei einem Umzug schwieriger, die Wohnung wieder in ihren ursprünglichen Zustand zu versetzen oder den Kamin mitzunehmen. Wenn das für dich kein Problem ist, kann ein Kamineinsatz eine gute Wahl sein. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, wie du deinen Kamin einbauen kannst – und die Ausstrahlung eines eingebauten Kamins ist unschlagbar.

Besonders gut für Mietwohnungen geeignet sind Kaminöfen. Diese werden umbaut und müssen lediglich an einen Schornstein angeschlossen werden. Außerdem kannst du sie bei einem Umzug wieder mitnehmen und die Wohnung leichter wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzen. Du musst lediglich die Abstände zu Wänden und anderen brennbaren Materialien einhalten. Kaminöfen erfreuen sich in den letzten Jahren immer größerer Beliebtheit und das Angebot ist mittlerweile so vielfältig und individuell, dass du mit Sicherheit deinen perfekten Kaminofen findest.

In den letzten Jahren haben außerdem einige Innovationen den Markt erobert, die sich auch für kleinere Wohnungen eignen und gleichzeitig in ihrer Ausstrahlung einer verbauten Kaminanlage ähneln: die sogenannten Kompaktanlagen! Hierbei handelt es sich um vorgefertigte Kamine, die schnell und einfach im Wohnzimmer aufgestellt werden können.

Ein silberner Kaminofen in einem offenen Wohn-, Essbereich.

Und das alles auf einer Handtuchbreite: mehr Platz braucht es nicht. Überzeuge dich selbst und entdecke unseren Saphir. Er ist nicht nur super schmal und bietet gleichzeitig ein beeindruckend breites Feuerpanorama, er kann auch noch direkt vor der Wand aufgestellt werden. Unser Saphir benötigt tatsächlich 0 mm Wandabstand! Ist das nicht faszinierend?

Kamin ohne Genehmigung des Vermieters einbauen?

Ja, auch hierfür haben wir eine Lösung für dich! Besonders beliebt sind in solchen Fällen Kamine für Wohnungen, die ohne Abzug auskommen. Falls also ein herkömmlicher Kamin nicht infrage kommt, könnten Elektrokamine oder Bioethanol-Kamine eine Alternative sein. Diese benötigen keinen Schornstein und sind oft weniger restriktiv in den Installationsanforderungen.


Ein elektrischer Kamin, der in eine Wohnwand im Wohnzimmer verbaut ist.

Ein Elektrokamin zum Beispiel kann ohne Genehmigung des Vermieters installiert werden, da er als elektrisches Gerät gilt. Und lass dich nicht täuschen: Moderne Elektrokamine gibt es inzwischen mit täuschend echtem Flammenbild und sie können sogar heizen. Überzeuge dich selbst und entdecke unseren Virtuo Evolve!

Trotzdem müssen je nach Modell Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Um einen Hitzestau zu vermeiden, sollte das Gerät nicht direkt an einer Wand aufgestellt werden. Auch die Lüftungsöffnungen müssen vor Verstopfung geschützt werden. Und wenn der Elektrokamin in die Wand eingebaut werden soll, muss auch dieser bauliche Eingriff mit dem Vermieter abgesprochen werden.

Ein Ethanol-Kamin hingegen ist als reines Deko-Element anzusehen. Er kann als spannendes Accessoire auch ohne Genehmigung des Vermieters in der Wohnung aufgestellt werden. Zu beachten ist lediglich, dass ein Ethanol-Kamin über keinen Abzug verfügt und die bei der Verbrennung entstehenden Stoffe im Raum verbleiben. Diese Modelle sollten daher nie in einem kleinen Raum und am besten immer mit genügend Belüftung betrieben werden, um kein Sicherheitsrisiko darzustellen. Außerdem sollte möglichst ein CO-Melder installiert werden, um eine ausreichende Luftqualität sicherzustellen.

Installation und Wartung

Egal, wofür du dich entscheidest: Die Installation eines Kamins sollte immer von einem qualifizierten Fachbetrieb durchgeführt werden, um Komplikationen und Risiken zu vermeiden. Die Wahl eines erfahrenen Fachhändlers garantiert auch, dass alle Vorschriften eingehalten werden.

Du solltest außerdem klären, wie sich der Einbau eines Kamins auf deine Wohngebäude- und Hausratversicherung auswirkt. Es ist wichtig, alle Versicherungsfragen vor der Installation zu klären, um im Schadensfall abgesichert zu sein.

Wir hoffen, dass diese Übersicht deine Fragen geklärt hat und du gut gerüstet bist, dir deinen Traum vom Kamin zu erfüllen.

Um weitere oder spezifischere Fragen zu klären und dich optimal vorzubereiten, stehen dir unsere erfahrenen Fachhändler vor Ort jederzeit gerne zur Verfügung! Sie beraten dich sowohl zu den gesetzlichen Grundlagen als auch zu den verschiedenen Möglichkeiten und Modellen.

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