Die Entscheidung steht: Du willst dir einen Kamin oder Kaminofen gönnen. Du hast schon die eine oder andere Idee, wie das Wunschprodukt aussehen und wo es stehen soll. Jetzt bleibt nur noch die Frage: Wie groß kann oder muss das Feuermöbel eigentlich sein, damit es seinen Zweck erfüllt? Wir sagen es dir.
Ganz gleich, welches Design dein Kamin hat: Die Größe sollte zum Heizzweck passen.
Wenn du wissen möchtest, welche Leistung für deinen Kamin oder Kaminofen passend ist, dann ist ein erster wichtiger Anhaltspunkt der hauptsächliche Verwendungszweck: Soll zum Beispiel das Wohnzimmer hin und wieder oder dauerhaft beheizt werden? Geht es um mehrere Räume auf derselben Etage? Oder willst du in der Lage sein, das gesamte Haus regelmäßig warmzuhalten? Für einzelne Räume reicht, je nach Größe, eine Heizleistung von 3 bis 10 kW. Mehrere Räume benötigen einen Brennraum, der zwischen 8 und 20 kW leistet. Wenn du den Ofen in das Heizsystem eines ganzen Hauses einbinden möchtest, eignet sich eine wasserführende Variante. Was du aber unter allen Umständen vermeiden solltest, ist ein über- oder unterdimensionierter Kamin. Ein zu großer Brennraum führt nämlich dazu, dass Energie verschwendet wird, weil du öfter lüften musst. Nutzt du einen zu großen Ofen mit nur wenig Holz, läuft er ineffizient. Und ein zu kleiner Ofen könnte den Raum nicht ausreichend aufwärmen. Es gibt also mehrere Faktoren zu beachten, wenn du die richtige Heizleistung auswählen willst.
So berechnest du die passende Heizleistung
Am besten gehst du zunächst von der Raumgröße in Quadratmetern aus, die du beheizen willst. Als Faustregel gelten etwa 0,1 kW pro zu beheizendem Quadratmeter. Möchtest du also eine Fläche von 80 Quadratmetern beheizen, reicht hier-für ein Kamin oder Kaminofen mit 8 kW aus. Aber aufgepasst: Dieser Wert passt zu einem normal gedämmten Haus mit einer Raumhöhe von 2,5 bis 3 Metern. Rechne für Häuser älteren Datums ohne Dämmung etwas mehr und für gut gedämmte oder gar Niedrigenergiehäuser weniger kW ein.
GROßE BRENNRÄUME können das ganze Haus warm halten.
BRINGEN GLEICHMÄSSIGE WÄRME: Kleinspeicheröfen gibt es auch in kompakten Größen
Du siehst: Es geht im ersten Schritt eigentlich nur um zwei Parameter: Raumgröße und Dämmung. Damit kannst du bereits die Leistung deiner Feuerstelle sehr gut eingrenzen. Die Heizleistung wird allerdings auch von weiteren Dingen beeinflusst. So kann zum Beispiel eine große Anzahl von Möbeln dazu führen, dass du eine geringere Heizleistung benötigst.
Kamin im Niedrigenergiehaus: Geht das?
Die kurze Antwort lautet: Ja! Wenn du die Heizleistung den oben genannten Parametern anpasst, ist ein Kamin im Niedrigenergiehaus gar kein Problem. Im Gegenteil. Besonders gut eignen sich hier Kleinspeicheröfen, die ein- bis zweimal pro Tag angefeuert werden und ihre Wärme dann gleichmäßig den ganzen Tag über abgeben. In einem gängigen Niedrigenergiehaus kann beispielsweise ein Kleinspeicherofen mit 6 kW Leistung absolut ausreichend sein, da dieser nur etwa 2 bis 3 kW pro Stunde abgibt und somit zu einer wohligen Wärme im Haus beiträgt. Kleinspeicheröfen gibt es in vielen modernen Designs und in kompakter Bauweise. Und dieser traditionelle aus den Alpen stammende Ofentyp liefert dazu eine gesunde Strahlungswärme, deren positive Wirkung auf den Menschen bereits in vielen Studien nachgewiesen wurde. Natürlich sind die angegebenen Werte eine erste grobe Richtschnur. Am besten lässt du dich von einem Fachmann beraten. Kleiner Tipp: Wenn du den Spartherm- Produktberater auf unserer Website nutzt, wird dir auf Wunsch ein kompetenter Fachbetrieb in deiner Nähe vorgeschlagen.
Heizleistung und Raumgröße: Diese Fläche lässt sich mit entsprechender Leistung beheizen.*
*Bei einer Raumhöhe von 2,5 m.
Feurige Tipps
Hier findest du Wissenswertes und Neuigkeiten rund um den Kamin.
Wie zünde ich den Kamin richtig an?
Es gibt mehrere Arten, einen Kamin oder Kaminofen anzuzünden. Wir raten zu dieser, da sie am wenigsten Feinstaub verursacht:
- Zwei große Scheite nebeneinanderlegen (je nach Größe auch mehr).
- Darauf noch mal zwei Scheite im 90°-Winkel platzieren.
- Jetzt das Anfeuerholz oben auflegen und mit beliebigem Anzünder anmachen.
Wie vermeide ich Verrussungen?
Ist ein Ofen gut konstruiert, dann vermeidet er Verrußungen durch die sogenannte Scheibenspülung. Um diesen Effekt optimal zu unterstützen, gibt es ein paar Tricks, die du beachten solltest:
- Nutze genügend Holz. Lege das Holz über den Rost bzw. möglichst nach hinten in den Brennraum und schließe die Primärluft nach dem Anheizen.
- Die Stirnseite der Scheite sollte einen besonders großen Abstand zur Scheibe haben. Hier tritt das meiste Holzgas aus und die Flamme wird leicht gegen die Scheiben gedrückt. Dies gilt es zu vermeiden.
- Das Holz sollte trocken und unbehandelt sein. Wenn du diese Tipps beherzigst, reduzierst du die Rußanhaftungen deutlich.
Welches ist das beste Brennholz?
„Die eine“ optimale Holzsorte zum Abbrennen gibt es eigentlich nicht. Weiche Hölzer haben einen höheren Heizwert, brennen dafür aber auch schneller ab. Härtere Hölzer brennen gleichmäßiger und damit langsamer ab. Das Einzige, was beachtet werden muss, um das beste Brennholz optimal zu nutzen, ist die Restfeuchte. Die sollte bei 15 bis 20 % liegen, um möglichst effizient abzubrennen. Also: Nutze das Holz, welches du für deinen Einsatz bevorzugst, aber bitte achte auf die Restfeuchte.